Eine Saison mit Auf und Abs hat ein Ende gefunden. Nach einem erfolgreichen Sprint im diesmal nebligen Langis (Glaubenberg) haben wir unsere Saison beendet. Die letzten Wettkämpfe waren sehr anspruchsvoll und nicht vergleichbar. Nicht zuletzt nur wegen der unterschiedlichen Schneeverhältnisse.
Die Wettkämpfe, welche Ende Februar am Bachtel geplant gewesen wären wurden aufgrund der schlechten Schneeverhältnisse nach Realp verschoben. Dort herrschte tiefer Winter und Schnee hatte es genügend. Die Verhältnisse waren perfekt. Somit reisten wir nach wenigen Wochen Wettkampfpause nach den Rennen in Les Brassus wieder an einen Wettkampf. Klassisch Einzelstart über 7,5 Kilometer und Skating Einzelstart über 10 Kilometer standen auf dem Programm. Wir freuten uns auf die Wettkämpfe und fühlten uns gut vorbereitet. Das Klassisch Rennen lief den Umständen entsprechend gut. Wir versuchten beide unser Bestes; wie immer. Gianna konnte ihre Grenzen nicht ganz finden und Carla versuchte mit nicht optimalen Skiern den Abstoss zu finden, was ihr nicht ganz gelang.
Der Sonntag kam und mit ihm sehr gutes Wetter. Die Strecke in Realp verlangt einem viel ab und so war auch das Skating Rennen über 10 Kilometer relativ streng. Gianna konnte trotz Sturz ein solides Resultat herausgelaufen und Carla rangierte sich kurz vor ihr. Das eigene Gefühl ist meistens wichtiger als der Rang. Und an diesem Wochenende stimmte es „meistens“. Es war sehr motivierend zu erfahren, dass der Körper nach der Infizierung mit dem Corona-Virus nicht allzu stark beeinträchtigt war.
Anders als die anderen Wettkämpfe in dieser Saison folgte der nächste dieses Mal bereits eine Woche später. Es war ein Continental Cup Rennen, das in Prémanon (F), ennet der Grenze des Waadtländer Jura stattfand, also noch gut erreichbar. COC Rennen sind immer spannend und speziell, da Athletinnen aus ganz Europa am Start sind. Eine gute Chance, uns zu vergleichen und neue Erfahrungen zu sammeln, was Renntaktik aber auch Zurechtfinden im Wettkampf angeht. Unsere Resultate konnten sich sehen lassen, waren aber zweitrangig, da es für uns vor allem darum ging, Erfahrungen zu sammeln. Wir stiessen in die Top 30 der europäischen Damen vor.
Zwei Wochen nach Prémanon und mit zwei guten Trainingswochen im Gepäck ging es an das letzte Wettkampfwochenende - den zweiten Teil der Schweizermeisterschaften in Sedrun. Das Wetter war vor allem am Freitag und Sonntag traumhaft. Am Samstag war der Nebel hartnäckig; Regen und Wind wechselten sich ab. Und selten wurde man von einem Sonnenstrahlen geblendet.
Der Klassisch Sprint am Freitag nutzen wir als Warm Up für den Samstag. Es war zwar eine coole Sprint Strecke, die uns allerdings nicht besonders gut lag, da sie eher flach war. Gegen Van der Graaf, Hiernickel, Fähndrich und Co. zu laufen, war schon sehr speziell. Mit nicht optimalen Skiern blieben wir im Viertelfinal chancenlos. Wir waren zwar enttäuscht, doch konnten wir uns so gut für die 30 Kilometer, die am Samstag auf dem Programm standen, vorbereiten. Wir erreichten beide das Ziel und liefen die 30 Kilometer zu Ende. Nach Startproblemen und taktischen (Anfänger-)Fehlern auf diesem Niveau spühlte es Gianna jedoch nach hinten. So musste sie mehr als die Hälfte alleine kämpfen. Mit dem Wind und vielen Partien, die man im Doppelstock stossen musste war das gar nicht so einfach. Dennoch war sie froh, die 30 Kilometer am Ende fertig gelaufen zu haben. Carla konnte sehr gut mit anderen arbeiten und konnte einen guten ersten 30er zeigen, auf dem durchaus aufgebaut werden kann. In Erinnerung bleibt, gleichzeitig mit der nationalen Spitze und auch einmal kurz mit Dario Cologna gelaufen zu sein (als er uns überrundete…).
Rennen, die man zusammen laufen kann, sind für uns immer ein Highlight. So freuten wir uns auf den Team Sprint am Sonntag, der in der freien Technik ausgetragen wurde. Wir starteten im ersten Halbfinal und konnten dort zwar eine gute Leistung abrufen, doch sind solche Rennen oftmals auch von anderen Faktoren abhängig, die man selbst nicht beeinflussen kann. Für den Final fehlten uns dann 2 Sekunden. Das Wettkampfglück war auch dieses Mal nicht auf unserer Seite. Wir waren sehr enttäuscht. Zusammengefasst waren die Schweizermeisterschaften Resultatmässig nicht sehr erfolgreich. Doch haben wir auch dieses Wochenende viel gelernt und freuen uns dieses Wissen in der nächsten Saison einzusetzen, damit dann wenigstens jene Faktoren, die wir selbst beeinflussen können, stimmen.
Mit dem Langis Sprint, welchen wir zum Saisonende noch auf dem Programm hatten, konnten wir nochmals alles geben. Wie erwähnt konnten wir so die Saison gut abschliessen.
Mit der Corona-Erkrankung im Dezember startete die Saison nicht wie geplant und gehofft. Dennoch waren wir gewillt, weiter zu arbeiten und das Beste aus dem Rest herauszuholen, weshalb wir eher früh wieder mit Wettkämpfen begannen. Heute denken wir, dass wir uns und dem Körper mehr Zeit zur Erholung geben hätten sollen. Die Wettkämpfe Ende Dezember hätten wir daher vielleicht besser ausgelassen. Die grosse Müdigkeit und die verlangsamte Erholungsfähigkeit machten uns zu schaffen. Im Nachhinein weiss man es aber immer besser. Anpassungsfähigkeit und Spontanität waren gefragt. So konnten wir dennoch das eine oder andere gute Resultat herauslaufen. Mit den neuen Erfahrungen und Eindrücken können wir am Ende doch eine positive Bilanz ziehen.
Schliesslich haben die Wettkämpfe in dieser Saison eher einen kleinen Teil ausgemacht. Umso mehr konnten wir gute Schneeverhältnisse geniessen und so auch die Freude am Sport. Und, nicht zu vergessen, unser im Sommer gestartetes Studium blieb der Hauptfokus. Insgesamt haben wir planerisch und organisatorisch Vieles gelernt. Natürlich würde uns interessieren, wo wir sportlich stehen würden, wenn wir uns 100 Prozent darauf fokussiert hätten!?
Mit dem Frühling kommt die Erholungszeit. Nebst einigen Tagen auf dem Schnee, auf und neben der Loipe, konnten wir auch einige Tage mit weniger Training geniessen. Firnen in Sparenmoos ist für uns immer ein Highlight. Die Skis haben wir noch nicht ganz weggestellt und so kommen vielleicht noch ein paar Kilometer auf dem letzten Schnee dazu.
Zuerst heisst es jedoch ab nach Magglingen, wo wir ein paar Tage für Sprints und Schnellig-keitstests, sowie einen Stosstest nochmals schwitzen werden. Danach beginnt schon bald wieder das Aufbautraining für die nächste Saison. So werden wir auch da versuchen, aus jedem Tag und jedem Training das Beste herauszuholen und an Elementen zu arbeiten, die noch Verbesserungspotential aufweisen und uns allgemein zu verbessern. Natürlich immer mit der Priorität, das Studium erfolgreich voran zu bringen.
Unsere Vorfreude ist gross und wir sind unverändert motiviert.
Viele Dank für die Unterstützung und heja!
Gianna und Carla Wohler
Foto: Carla und Gianna bei der Klassisch-Verfolgung in Prémanon (F), 19. Februar 2021
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